Methode der längerfristigen Herzrhythmusaufzeichnung
KSOW, 22.09.2020
Gelegentlich gibt es Situationen, bei denen der Herzrhythmus längerfristig aufgezeichnet werden muss. Dies zum Beispiel bei störendem Herzrasen oder plötzlicher Bewusstlosigkeit.
Wenn die gesuchte Situation jedoch nur selten auftritt, kann eine Aufzeichnung schwierig sein. Bei einem angelegten Langzeit EKG werden Kleber auf der Haut angebracht und die Patientin oder der Patient führt ein kleines, smartphonegrosses Kästchen mit sich. So erfolgt die Herzrhytmus-Aufzeichnung über maximal sieben Tage.
Kommen die gesuchten Herzrhythmus-Störungen jedoch seltener vor, genügt ein Langzeit-EKG nicht. Dann gibt es die Möglichkeit einen kleinen «Stift» (Loop Recorder) in lokaler Betäubung ins Unterhautfettgewebe in der Nähe des Herzens zu implantieren.
Dieser Recorder kann während gut drei Jahren den Herzrhythmus durchgehend aufzeichnen. Die möglichen Komplikationen bei der ca. 20-minütigen Implantation sind sehr gering. Die aufgenommenen Daten werden entweder automatisch via Internet oder bei geplanten Kontrollen abgefragt. Ein elektronischer Abfragekopf kann mit dem implantierten Recorder durch die Haut hindurch kommunizieren, sodass keine weiteren Eingriffe mehr nötig sind.
Bei erfolgreicher Dokumentation der gesuchten Störungen oder nach Batterieerschöpfung kann der Recorder, wiederum in lokaler Betäubung, entfernt werden.